Matchstickmen, 2008, Holz, Hartschaum, Acrylfarbe, Installation in der Galerie Epikur

Wolfgang Stiller
Matchstickmen - Rauminstallation

Im Kabinett
Aspects of life


Eröffnung:
Freitag, 20. März 2009 von 19.30 - 21.30 Uhr

Dauer der Ausstellung:
20. März bis 18. April 2009


Einladung
Edition zur Ausstellung
Pressemitteilung
Rezension WZ 30. März 2009
Dokumentation der Ausstellung

Bereits im Mai 1994 und im Oktober 1999 zeigte die Galerie Epikur Wuppertal eine Serie von Zeichnungen und Installationen des in Berlin lebenden Künstlers Wolfgang Stiller. In den damals ausgestellten Arbeiten bediente Stiller sich unterschiedlichster Materialien (Graphit, Asphaltlack, Schelllack, Acryl), um menschliche, tierische und pflanzliche Figurationen fragmentarisch-sensibel zu registrieren. Zuletzt war seine Kunst in New York, Peking und Tokio zu sehen. Jetzt präsentiert Wolfgang Stiller (geb. 1961 in Wiesbaden) in seiner dritten Einzelausstellung in der Galerie Epikur neue Arbeiten.

Im Zentrum steht die großformatige Installation „Matchstick Men“, überdimensionale Streichholzmännchen, deren Köpfe aus dunklem Kunststoff nach realen Menschen in China abgeformt wurden. „Matchstick Men“ ist eine poetische Arbeit, die Bezüge zur Arte Povera aufweist und durch die wörtliche Umsetzung der Streichholzköpfe zugleich eine ironische Position bezieht.

Wolfgang Stiller arbeitet stets materialbezogen, je nach Thema seiner Arbeiten kommen Kautschuk, Laborgeräte, Styropor, Glas, Kunststoff, Holz oder Metall zum Einsatz. Thematisch bewegen sich seine Werke an den Schnittstellen zwischen Kunst und Natur bzw. Kunst und Wissenschaft - zwischen Künstlichem und Realem. In der zunehmend virtuellen Welt unseres digitalen Zeitalters stellt Wolfgang Stiller etwas selten gewordenes her: Die menschliche Figur aus menschlicher Hand.

Parallel zeigen wir im Kabinett die Serie des Künstlers „Aspects of Life“.
In Reihen angeordnet sind die kleinformatigen Farbmusterkarten (13 x 8 cm) mit typischer Lochung der titelgebenden Arbeit „Aspects of Life“. Wolfgang Stiller hat jedes Kärtchen individuell übermalt und gestaltet. Der so entstandene Bildkosmos ist kein universeller im Sinne eines Theatrum Mundi. Vielmehr findet oder erfindet Stiller Bildzeichen für den Kreislauf des Lebens von verstörender Intensität. Neben Körpern und Köpfen tauchen immer wieder Knochenumrisse, Blumen, Insekten oder biomorphe Farbflecken auf. Jedes noch so kleine Detail erscheint aufgeladen mit Bedeutung. Die ausdrucksstarken Zeichnungen bewegen sich im Spannungsfeld von biologischem Zerfall und beginnendem Leben, Abstraktion und Realismus, Symbol und Abbild.